Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft innerhalb der nächsten drei Monate in eine Rezession gerät, ist weiterhin gering. Das signalisiert der Konjunkturindikator des IMK in der Hans-Böckler-Stiftung.
Prognose im „grünen Bereich“
Hans-Böckler-Stiftung, Pressemitteilung vom 16.10.2013
Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft innerhalb der nächsten drei Monate in eine Rezession gerät, ist weiterhin gering. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von Oktober bis Ende Dezember 2013 weist das IMK-Frühwarninstrument eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 9,3 Prozent aus. Der Wert ist im Vergleich zum September (8,4 Prozent) praktisch konstant. Nach dem Ampelsystem des Indikators liegt die Rezessionswahrscheinlichkeit damit eindeutig im „grünen Bereich“ (geringe Rezessionswahrscheinlichkeit unter 30 Prozent).
Die aktuelle Vorhersage beruht auf dem Datenstand von Anfang Oktober. Das IMK nutzt bei seinem Indikator die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf Nachfrageeinbrüche reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. In die Gleichungen des Konjunkturindikators fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren.
Wie im Vormonat reagiert das IMK-Konjunkturradar derzeit vor allem auf leichte Veränderungen bei Finanzmarkt- und Stimmungsindikatoren, die gegenläufige Trends verzeichnen. Positiv auf die Gesamtprognose des IMK-Indikators wirkt sich der ifo-Index zum Geschäftsklima aus, der seit Mai kontinuierlich nach oben weist. Allerdings haben sich auch die Zinsunterschiede zwischen Unternehmens- und Bundesanleihen erneut erhöht.
Ein größerer Zinsunterschied zeigt an, dass die Finanzmärkte einen höheren Risikoaufschlag für Unternehmensanleihen verlangen, weil aus ihrer Sicht das Risiko von Insolvenzen etwas größer geworden ist. Unter dem Strich seien die Finanzierungsbedingungen deutscher Unternehmen aber nach wie vor recht günstig, betont das IMK.
Die niedrige Rezessionswahrscheinlichkeit deckt sich mit der Konjunkturprognose des IMK. Die Düsseldorfer Forscher erwarten, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur um 0,4 Prozent wächst, aber nicht in eine Rezession gerät.
Der IMK Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Hans-Böckler-Stiftung.
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Quelle: DATEV eG